Im Sommer 1962 trennten sich Hans Hoffmann und 20 Judokas von der Bergedorfer Turnerschaft und baten um Aufnahme in die TSV Reinbek. Die Beschaffung der Judomatten wurde vorfinanziert. Es waren meistens Torfmatten, mit einer Plane überzogen. Die Judogürtel wurden aus Fallschirmbändern gefertigt. Die Anzüge kamen einem Schlafanzug sehr ähnlich. So kam auch der Name „Ringer im Schlafanzug“ zu Stande.
Offiziell wurde die Judoabteilung am 26.September 1962 im Gasthof „Zur Schmiede“ gegründet. Trainiert wurde zuerst in der Turnhalle der Grundschule Mühlenredder, dann in den hergerichteten Pavillons dieser Schule. Mitte der 90er Jahre entstand das heutige Dojo durch Initiative des langjährigen Abteilungsleiters Bernd König.
In der Anfangszeit war Judo ein reiner Erwachsenensport. Judo für Kinder und Jugendliche entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. Es gab in dem halben Jahrhundert kleine und große Beziks-, Hamburger,- und Norddeutsche Meister. Wenige konnten sogar erfolgreich an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Das Training sollte Spaß machen, dann kam der Erfolg von wie von selbst. Judovorführungen bei Sportveranstaltungen, in Einkaufszentren und sogar im Theater auf der Bühne machten den asiatischen Sport immer bekannter, so dass die Abteilung im Jahr 2000 ca. 250 Mitglieder zählte. Wettkampffahrten nach Malmö, Amsterdam, Berlin, Paris und München wurden gestartet. 16 Jahre organisierten die Sportler Judofreizeiten nach Dänemark. Zu diesem Camp schlossen sich auch Judokämpfer aus anderen Vereinen an. Nach der Wende gab es langjährige Kontakte nach Parchim und Schwerin. Trainingswochenenden fanden in Parchim, Dänemark oder auch im Rahmen des Otto-Word-Cup statt.
Bis heute hat sich vieles verändert. Kinder beginnen schon teilweise mit 4 Jahren mit dem Judosport. Schulen bieten Judo im Ganztag an. Der japanische Sport findet für viele einen therapeutischen Nutzen. Das Training ist nicht mehr reine Wettkampfvorbereitung, sondern Spiele, Bewegung, Technik und Übungskämpfe wechseln sich ab. Der Spaß darf nicht zu kurz kommen. So hat der jetzige Abteilungsleiter Bernd Kuron mit seiner Familie gut damit zu tun, immer die richtigen Bedingungen für die Ansprüche der Schüler, Eltern und auch der Schulen zu finden und so die Abteilung von über 100 Mitgliedern aufrecht zu erhalten.
Er sagt stellvertretend allen Menschen vielen Dank, die sich in den 50 Jahren für die Abteilung engagiert haben. Alle hier zu nennen wäre zu viel und bestimmt würde man jemanden vergessen. Es geht schließlich um den Sport.