Über uns

Karate ni sentenashi (Karate ist ohne Angriff)

Karate ist ein defensiver Kampfsport, ein guter Karateka greift nie zuerst an. Dies ist Teil seiner geistigen Grundeinstellung und zu dieser bedarf es viele Jahre intensiven Trainings und steter Arbeit an sich selbst.

Unsere Karate-Abteilung wurde 1989 in die TSV Reinbek aufgenommen. Wir trainieren in der Turnhalle der Grundschule Mühlenredder und in der TSV Halle im Saal 2 und 3 und 4.

Unser Karate-Stil ist Wado-Ryu den wir u.a. in der Organisation Wado-Ryu und dem stiloffenen Karate SOK, im Deutschen Karateverband (DKV) betreiben.

Das Einzigartige an Wado-Karate ist der Einfluss aus dem Shindo Yoshin Ryu Jiu-Jitsu Kempo, dem Nahkampfsystem der Samurai und der Okinawa-Karatetechnik (Okinawate) des gemeinen Volkes.

Wado-Ryu Begründer Hironori Ohtsuka war ein Großmeister im Jiu Jitsu, bevor er Karate u.a. beim Begründer des Shotokan-Ryu Gichin Funakoshi erlernte und beide Systeme miteinander kombinierte, zum Wado-Ryu.
Im Wado-Ryu (Wa= Frieden/Harmonie, do= Weg, Ryu=Stil/Schule) findet man also Bewegungen aus anderen Kampfkünsten wieder, wie dem Kendo (japanischer Schwertkampf), Jiu Jitsu, Karate und dem chinesischen Kempo. Deshalb beinhaltet Wado neben dem klassischem Schlagen, Treten und Stoßen auch das Werfen, Fegen, Hebeln und Würgen, sowie Vitalpunkttechniken, auch gegen bewaffnete Gegner (damals Samurai).

In den 60er Jahren kam Ohtsukas Meisterschüler Teruo Kono nach Europa und Deutschland. Er prägte das Wado-Karate und trug sehr zur Verbreitung in Europa bei. Er schrieb mehrere Bücher und so haben wir heute noch das Prüfungssystem von Sensei Kono, der 2000 verstarb.

Feste Trainingsinhalte sind Kihon (Techniktraining), Kumite (Kampf mit einem Partner) und Kata (traditionelle Kampfformen gegen imaginäre Gegner), beim Training mit einem Partner, sowie beim Wettkampf, wird darauf geachtet gefährlichen Kontakt zu vermeiden. Andere Bestandteile des Karate sind SV-Techniken (Selbstverteidigung), Messerkampf und Bodenkampf. Außerdem gehört zum Karate das regelmäßige Training der grundmotorischen Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination), die so stetig verbessert und weiterentwickelt werden. Ein weiterer Aspekt beim Karate sind Atemübungen und Meditation, mit ihrer Hilfe wird die Konzentrationsfähigkeit gesteigert und die eignene Körperwahrnehmung geschult.

Daher ist Karate Aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen an Körper und Geist ein ideales Training für alt und jung; es fördert Gesundheit und Wohlbefinden.
Bei uns steht das Lernen mit Spaß und Verstand im Vordergrund, hierbei kann jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten trainieren.

 

Die Karate-Abteilung der TSV Reinbek ist Mitglied im:

Karate - Die Kunst ohne Waffen zu siegen

Die 20 Regeln des Karate

Die folgenden zwanzig Regeln wurden von Meister Gichin Funakoshi (1868-1957) überliefert. Meister Funakoshi wird als der Begründer des heutigen Shotokan-Ryu gesehen. Unser Stilgründer im Wado-Ryu ist Meister Ohtsuka, der Großmeister im Jiu Jitsu (dem Nahkampfsystem der Samurai) war. Er erlernte durch Meister Funakoshi die Karatetechnik und kombinierte beide Systeme zum Wado-Ryu.

Die Regeln unterstützen Schüler auf allen Entwicklungsstufen. Dem Anfänger liefern sie einen Bezugsrahmen und den spirituellen Zugang zur Kampfkunst, dem Fortgeschrittenen dienen sie als Quelle für ihre geistige Entwicklung.

Die zwanzig Regeln sind auf unser Leben genauso anwendbar wie auf die Übungen des Karate und gelten nicht nur fürs Karate, sondern für alle Kampfkünste. Sie lassen uns darüber nachdenken, wie wir unser Leben besser gestalten könnten und unsere Mitmenschen behandeln sollten.

  1. Vergiss nie: Der Weg des Karate beginnt und endet mit Respekt (rei)
  2. Im Karate gibt es keinen Erstschlag
  3. Karate steht auf der Seite der Gerechtigkeit
  4. Erkenne erst dich selbst, dann den anderen
  5. Geistesschulung ist wichtiger als Technik
  6. Befreie deinen Geist
  7. Unglück entspringt der Unachtsamkeit
  8. Karate geht über das Training hinaus
  9. Karate ist eine lebenslange Aufgabe
  10. Wende Karate auf alle Dinge an. Darin liegt seine Schönheit
  11. Karate ist wie kochendes Wasser: Ohne Hitze fällt es in einen lauwarmen Zustand zurück
  12. Denke nicht ans Gewinnen, sondern ans Nicht-Verlieren
  13. Passe dich deinem Gegner an
  14. Der Ausgang eines Kampfes hängt davon ab, wie man Leere und Fülle handhabt
  15. Stelle dir die Hände und Füße deines Gegners als Schwerter vor
  16. Verlässt du dein Haus, begegnen dir eine Million Feinde
  17. Die Kampfstellung (kamae) ist für Anfänger wichtig, später wird die Stellung dann ganz natürlich (shizentai)
  18. Führe die Formen (kata) exakt aus. Der wirkliche Kampf findet auf einer anderen Ebene statt
  19. Vergiss nicht das Verstärken oder Verringern der Kraft, das Ausdehnen oder Zusammenziehen des Körpers, das schnelle oder langsame Ausführen der Technik
  20. Sei stets aufmerksam, gewissenhaft und erfinderisch auf deinen Weg

 Auszug aus: Karate-do von Gichin Funakoshi

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