30 Jahre Triathlon-Jubiläum und ein Debut
Verena Godersky hat am 23. Juni dieses Jahres beim Viking Triathlon in Schleswig ihr Debüt auf der Mitteldistanz gefeiert. Der Viking Triathlon, der als einer der härtesten Wettkämpfe in der Region gilt, verlangt den Teilnehmenden alles ab. Die Mitteldistanz umfasst 1,9 Kilometer Schwimmen in der Schlei, 90 Kilometer Radfahren auf der welligen Bundesstraße und 21,1 Kilometer Laufen auf einer für norddeutsche Verhältnisse hügeligen Strecke.
Auch am Start war Sebastian David. Anders als Verena feierte er mit diesem Wettkampf sein 30-jähriges Triathlon-Jubiläum. Start für die Leidenschaft zu dem Dreikampf war der Biggesee Triathlon 1994 in seiner sauerländer Heimat. Der Trainer der TSV Triathleten war nicht nur als Athlet am Start, sondern auch als Trainer von Verena, deren Training er in den letzten Wochen begleitet und überwacht hat.
Was den Erfolg der 43-jährigen Athletin, die für die TSV Reinbek gestartet ist, besonders macht, sind die Herausforderungen, denen sie sich in den Wochen vor dem Wettkampf stellen musste. Nur vier Wochen vor dem Start erlitt sie eine Infektion mit dem Coronavirus. Die Krankheit zwang sie zu einer ungeplanten Trainingspause und warf ihre Vorbereitungen durcheinander. Trotzdem ließ sich die Sportlerin nicht entmutigen: „Es war eine schwierige Zeit, aber ich wollte meinen Traum nicht aufgeben. Natürlich musste ich meinen gefassten Plan, das Ziel unter 6 Stunden zu erreichen, vernünftigerweise korrigieren. Neuer Plan war es, überhaupt die ganze Strecke zu bewältigen“, erklärt Verena Godersky.
Sebastians Plan war es möglichst unter fünf Stunden ins Ziel zu kommen.
Der Wettergott meinte es am Tag des Wettkampfes gut mit den Starterinnen und Startern: Die Temperaturen waren mild und Regen war nicht angekündigt. Lediglich das Wasser der Schlei lud mit angeblichen 18,5 Grad nicht wirklich zum Schwimmen ein.
Sowohl beim Schwimmen als auch beim Radfahren und Laufen ist sie stets mit Respekt vor der durchlaufenden Covid-Erkrankung auf die Strecke gegangen: „Mein Leistungsvermögen habe ich nicht ausgeschöpft. Ich weiß, da ist mehr drin! Doch wenn es um die Gesundheit geht, sollte die Vernunft immer siegen!“ Das Training der letzten Wochen und Monate hat sich ausgezahlt. Zu keinem Zeitpunkt hatte die Triathletin Ermüdungserscheinungen – auch dank einer Verpflegungsstrategie, die bei einem solch hohen Sportpensum nicht außer Acht gelassen werden darf.
Sebastian fand schnell ins Rennen, obwohl er selbst das Schwimmen als deutlich welliger als den Radkurs beschreibt. Nach dem Wechsel aufs Rad hieß es mit Vollgas über die voll gesperrte Bundesstraße. Selbst überrascht von einem Radsplit von knapp 2:30 Stunden stieg er vom Rad, mit ein wenig Bedenken, ob beim Radfahren nicht schon zu viele Körner für den anschließenden Lauf verbrannt wurden. Doch die Strategie ging auf und Sebastian lief nach 04:54 Stunden über die Zielliene, was ihm einen fünften Platz in seiner Altersklasse bei den norddeutschen Meisterschaften sicherte.
Angefeuert von ihrer Familie und Freunden absolvierte Verena Godersky das Rennen mit Bravour und überquerte nach 6 Stunden und 10 Minuten die Ziellinie. Ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen zahlten sich aus. „Ich bin so dankbar für die Unterstützung, die ich in den letzten Wochen und Monaten erhalten habe“, äußert sie sichtlich bewegt.