One last dance

- 25.06.2024
Am 17. Juni war es wieder so weit. Die Sportjugend rief das letzte Mal zu einem Seminar in Malente auf. Das letzte Mal zumindest für unseren Jahrgang.
Ahnungslos und noch etwas müde von der Fahrt, bekamen wir bei der Begrüßung gleich Fahnen in die Hand gedrückt. Wie sich später herausstellte dienten die Flaggen bereits der Einteilung in die Teams, die später in einer Olympiade gegeneinander antreten sollten. Neben bekannten Nationen wie die USA, Frankreich oder Deutschland waren auch kleinere Länder wie Samoa am Start. Im Wettbewerb konnten sich dann die USA durchsetzen. Ihren unmissverständlichen Teamspruch „America First“ untermauerten sie mit Taten. Ob Fingerspitzengefühl beim Murmelbahn bauen, schauspielerisches Talent beim Sportarten erraten oder Schnelligkeit und Beweglichkeit beim Hobby-Horsing. Das Land zwischen Mexiko und Kanada hatte lediglich Probleme im Zahlenfußball oder Völkerball, was sie aber nicht vom Gesamtsieg abhielt. Als Belohnung gab es dann eine Packung Süßigkeiten, die – so besagen Legenden – halb voll in das Zimmer eines einzelnen Siegers verschwunden ist.
Am Dienstag paddelten wir dann mit selbstgebauten Floßen über den Malenter See, wo man einige Male mit wucherndem Grünzeug von der Seite in Kontakt kam. An dieser Stelle auch nochmal ein dickes Sorry an den Kanufahrer, der einige Versuche brauchte, sich seitlich vorbeizuschlängeln, ohne von einem 20 Tonnen schweren Floß auf den benachbarten Campingplatz befördert zu werden. Einige frustrierte Ausrufe wie „Ich kann nicht mehr“ oder „Wenn du mich reinschubst, schubse ich dich rein!“ später, erreichten wir wieder das Festland. Von dort aus traten wir den Rückweg an und waren pünktlich zum Abendessen wieder in unserer Unterkunft.
Am Mittwoch stand dann ein Rückblick auf das vergangene Jahr an. In kleinen Gruppen begaben wir uns auf eine Traumreise, schrieben Briefe an unser Ich in 10 Jahren oder reflektierten das Jahr mit einer Stimmungskurve, in der sowohl Highlights als auch Lowlights auftauchen konnten.
Der Donnerstag stand dann ganz im Zeichen der Jahresprojekte. Nach einleitenden Reden des Vorstands der Sportjugend, der Jahrgangssprecher und zwei Teamern, die ihre Rede mit einem Plädoyer für etwas buntere Farben in Stadien verbanden. Stichwort: „Pyrotechnik ist kein Verbrechen!“
Noch ein wenig aufgeregt und mit zugegeben wenig Vorfreude bereitete ich die letzten Sachen für meine Präsentation vor. Ganze vier Mal sollte ich vorstellen, immer das Gleiche, nur waren es unterschiedliche Personen, die sich auf die Stühle gegenüber von mir platzierten und sich meinen Vortrag über „Instagram im Verein“ anhörten. Und schon nach dem ersten Durchlauf merkte ich, dass meine größte Sorge, mein Vortrag wäre viel zu kurz ähnlich unberechtigt ist, wie die Sorge nach dem All you can eat Buffet hungrig nach Hause zu müssen. Als der Schlussgong ertönte, war ich gerade mal bei der Hälfte meiner Präsentation angekommen. Für die nächsten Runden hieß es also: Turbo an, denn Tempo ist kein Taschentuch!
Nach meiner eigenen Präsentation war dann der stressige Part durchstanden und es ging daran, sich Vorträge der anderen anzuhören, die allesamt nicht nur die Jahresprojektjury überzeugen konnten, sondern auch alle anderen FSJler, Teamer Anleiter und andere Teilnehmer der Messe.
Großen Spaß garantierte die anschließende Freizeit auf der Wiese. Mit einer großen Wasserrutsche, Spikeball oder einem großen Fußballspiel war für jeden was dabei.
Nach gemeinsamen Grillen und dem Abschlussabend, in der wir nur durch einen Schiedsrichterskandal im Finale geschlagen werden konnten😊, folgte die Abschlussparty. Details davon werden an dieser Stelle nicht veröffentlicht…
Am Freitag hieß es dann: Koffer packen und Abschied nehmen. Abschied nehmen von Malente und vorerst von allen Menschen, die man auf seinen Pilgerfahrten in den Osten Schleswig-Holsteins kennenlernen durfte. Aber ein Abschied mit der klaren Botschaft „Gerne wieder“.